Bei dieser Saharahitze fällt mir als Erstes der Sommer aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi ein - Natur und Mensch leiden unter den Temperaturen und der Trockenheit. Vivaldis Hirten fürchten zwar den herannahenden Sturm, aber ich glaube, dass sie das abkühlende Gewitter und den Sturm auch herbeisehnen - so wie ich. Und schon sind wir in Ludwig van Beethovens Pastorale, die musikalisch einen Ausflug auf's Land nachzeichnet. Da gibt es im vierten Satz "Allegro" ein ordentliches Gewitter. Das werde ich mir gleich anhören, um zumindest die gefühlte Temperatur ein bisschen zu senken. Eigentlich sind die Gewitter- und Sturmmusiken in der Oper beheimatet, meistens stehen sie für drohende Gefahr. Mir fallen einige Beispiele ein: Gioacchino Rossinis La Cenerentola oder im Wilhelm Tell, von Richard Wagner das Holländer-Vorspiel, und auch in Barockopern, etwa Georg Friedrich Händels Rinaldo, habe ich es schon donnern und blitzen gehört. Peter Grimes von Benjamin Britten spielt auf einem Schiff mit entsprechender Seesturmmusik, ein bisschen Gewitter auch im Otello von Giuseppe Verdi. Bei aufgewühlten Gefühlen und zur Zuspitzung dramatischer Situationen. Außerdem wachen dann die auf, die im Zuschauerraum leise oder auch hörbar eingeschlummert sind.
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