Klangrausch - unplugged

 

 

Musik ist, seit ich denken kann, ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. In erster Linie die sogenannte Ernste Musik, doch ich kann mich auch für andere klug und witzig gemachte Musiksorten erwärmen. Musikleistungskurs war Ehrensache, und nach einer "vernünftigen" Ausbildung habe ich Musikwissenschaft studiert. Neben meinem Brotberuf schreibe ich für unsere Regionalzeitung, die Badischen Neuesten Nachrichten, seit über 20 Jahren Berichte über das Musikleben in Karlsruhe und den benachbarten Städten. Ich habe also zwischen Schulorchestern, Opernpremieren und mit internationalen Stars besetzten Hochglanzevents schon ziemlich viel gehört, gesehen und das Erlebte aufgeschrieben. Manchmal, und in den letzten Jahren immer häufiger, juckte es mich in den Fingern, über das Format Musikrezension hinauszugehen und mehr und vor allem anders über Musik zu schreiben. Mehr Eigenes, emotionaler, die spontanen Gedanken und Assoziationen zu einer Aufführung oder Interpretation, die ich sonst mit einem "kein Platz" oder "das kannst du doch nicht so schreiben!" beiseite geschoben habe. Oder auch Dinge, die noch nie jemand von mir wissen wollte ... Mal schauen, auf welche Themen ich dabei stoße. Ein Blog jedenfalls scheint mir genau das richtige Medium für mein Vorhaben zu sein: Für mich ein Anreiz, meine Gedanken zu formulieren, für andere ein Angebot, zu einem Thema etwas nachzulesen oder sich anregen zu lassen.

 

Ach ja, der Titel dieses Blogs: Ich liebe Klänge und Klangfarben. Diese Begriffe fasse ich sehr, sehr weit, denn ich mag zwischen den Nachweis- bzw. Aufzeichnungsgrenzen von historischer Musik bis zur Jetztmusik fast alles, vor allem im Live-Konzert, bei dem sich, wenn alles gutgeht, zuweilen rauschhafte Momente einstellen. Und "unplugged" ist die besondere Aufführungssituation dieser Musik, bei der die Dynamik ein wesentlicher Parameter ist; trotz aller technischen Möglichkeiten ist ein Live-Konzert für mich so spannend, aufregend und begeisternd, dass es durch nichts zu ersetzen ist.

 

Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos.