Heinrich Kaspar Schmid

Zu Karlsruhes 300. Stadtgeburtstag wird ausgiebig in der Geschichte gekramt, dem Woher der Stadtgesellschaft wird fast so viel Augenmerk geschenkt wie dem Wohin. Karlsruhe versteht sich als Stadt mit großer musikalischer Tradition, vor allem im 19. Jahrhundert erlebte das Großherzogliche Hoftheater mit einigen bedeutenden Dirigenten wie Hermann Levi,  Felix Otto Dessoff und Felix Mottl eine Blütezeit mit etlichen Uraufführungen von Werken von Brahms und glanzvollen Aufführungen von Wagners Opern. Das Badische Konservatorium, 1884 als "Conservatorium für Musik in Karlsruhe" gegründet, unterrichtete bis 1929 alle Stufen bis zum Berufsabschluss. Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953) leitete es zwischen 1921 und 1924. Von ihm, dem leidenschaftlichen Bayern, führten Lehrende des KONS (das ist die schicke Abkürzung für Badisches Konservatorium, das ist heute die städtische Musikschule in Karlsruhe) einige Werke auf. Heinrich Kaspar Schmids Kompositionen stehen in der Tradition von Schumann und Brahms, dazu kommen eine Prise Strausssche Harmonik und ein Faible für bayrische Volkstöne, das aber, zumindest in den Stücken, die ich gestern erlebt habe, nicht allzu deutliche Spuren hinterlassen hat. Ich habe gehört: Aus Fünf Tongebilde für Solobläser und Klavier op. 34, Heimat für Violine und Klavier op. 59 und die Sonate für Querflöte und Klavier op. 59. Einfallsreiche Sätze mit viel Sinn für Klangfarben. "Karlsruher Komponisten im Konzert" heißt die kleine Reihe übrigens, die am 16. Oktober mit Werken von Vinzenz Lachner fortgeführt wird. Zum Abschluss sind am 20. November  zwei- und vierhändige Klavierwerke von Komponisten zu hören, die dem KONS als Schüler, Lehrer oder Direktor verbunden waren.

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